Anleitung für Schüler/innen im Homeschooling, Eltern im Homeoffice, Landwirte bei der täglichen Arbeit am PC!

Vor dem Onlineunterricht sollten Schüler und Lehrer sicherstellen, wie gut ihre Internet (=Breitband) -Anbindung ist bzw. ob sie für die Erfordernisse von Homeschooling/Teaching ausreichend ist……- Ansonsten gibt es unangenehme Überraschung, dass sie aus dem eigenen Unterricht “fliegen” oder dass sich Schüler von Selbigem aufgrund mangelnder Breitbandanbindung verabschieden. Gerade auch für Landwirte ist die leistungsstarke Internetanbindung mindestens so wichtig, wie ein der Traktor oder die Motorsäge. Was also tun, wenn es jetzt schon nicht funktioniert?

WAS IST ZU BEACHTEN?

1. Eruieren Sie, welche Internetanbindung von zu Hause aus genutzt wird:

Festnetz, Internet via Kabelfernsehnetz, mobiles Internet vom Handymast via Webcube, Hybridrouter (Kombination Festnetz und Mobilnetz), WLAN Funk, Satelliten Internet , echtes Glasfaserinternet (also Glasfaser bis ins Haus (FTTH)!!!) dies ist bisher eher selten zu finden (3% in Österreich). ANMERKUNG: es wird manchmal von Anbietern mit Begriffen, wie „glasfaserflottes Internet“ und „Fiberinternet“ geworben, was aber nichts über die Leistungsfähigkeit aussagt. Auch beim Handy geht das Signal 99,9% des Weges über Glasfaserleitungen und nur die letzten Meter/Kilometer via Funkwellen über die „Luft“, also könnte man auch jedes Handy als Handy mit „Glasfaserinternet“ bezeichnen.

2. Welcher Tarif bzw. welche Download- und Uploadbandbreiten sind mit dem Monatstarif verknüpft?

(z.B. Download bis zu 45 Mbit/s, Upload bis zu 5 Mbit/s oder auch Download bis zu 250/40, 100/50 , 80/20 oder … bei Webcubes bis zu 30 Mbit/s, bis zu 50 Mbit/s) HINWEIS @Mobiles Internet: je mehr man bei mobilem Internet zahlt, umso eher kommt man an die versprochene Geschwindigkeit heran (höhere Priorisierungsstufe). Bei 15-26€/ Monat muss man sich meist „ganz hinten ums Internet anstellen“

3. Nutze ich die bestmögliche Technologie (evtl. leitungsgebunden) an meinem Wohnort?

Auskunft darüber gibt die Homepage www.breitbandatlas.gv.at (suchen sie zuerst im Bereich Festnetz Anbieter an ihrem Wohnort und dann umschalten auf Bereich Mobilnetz rechts oben!!!)

!!! Die Mobilfunk-Werte im Breitbandatlas beziehen sich zudem auf Messungen im Freien ohne andere User im Sendemast!!! Beim mobilen Internet via Handymast teilen sich ALLE Nutzer eines Antenne (seltene Ausnahme „fixed Wireless Access“ (FWA)!). Zu Stoßzeiten ist daher evtl. nur ca. mit einem sehr kleinen Bruchteil der angegebenen mobilen Bandbreite zu rechnen (siehe dazu Messergebnisse im Breitbandatlas). Eine Anbindung via Leitung (Glasfaser oder Kupfer oder auch FWA Internet) ist aus Stabilitätsgründen eher zu forcieren (sofern vorhanden).

Der vollflächige Ausbau bis zum letzten Hof kostet viel Geld und ist ohne Förderungen nicht zu bewerkstelligen.
Beim Breitband Ausbau im ländlichen Raum kommt sehr häufig ein Kabelpflug zum Einsatz.


4. Bekomme ich die bezahlte Bandbreite zur Unterrichtszeit (oder auch am Abend) tatsächlich auch geliefert oder ist es vielleicht nur ein Teil?
–> Computer mit einem LAN-Kabel (Netzwerkkabel) an den Router anschließen. Dann einen oder mehrere Netztest machen auf www.netztest.at. ! Bitte auch die Standortdaten eingeben oder die Standorterkennung aktivieren! So wird ermittelt, wie gut zum Testzeitpunkt der Download und der Upload eines Anschlusses ist. Natürlich kann nur jene Bandbreite gemessen werden, die auch monatlich bezahlt wird. Ziel sollte aber sein, festzustellen, ob die gekaufte Bandbreite auch zumindest zum Großteil (der Zeit) geliefert wird vgl. AGBs des Providers).  

5. Für Onlineunterricht oder (Homeoffice) Videokonferenzen sollte wegen des der Bildübertragung in einem Haushalt je aktivem PC im Haushalt (dazu zählen auch z.B. andere Familienmitglieder im Homeoffice/ Distance-Learning) zumindest 10-15 Mbit/s im Download und 1-3 Mbit/s im Upload zur Verfügung stehen.

6. Bei geringerer Verfügbarket: nicht das WLAN im Hause nutzen, sondern das Notebook/den PC bei Meetings mit dem LAN Kabel (Netzwerkkabel) verbinden!!! (Verluste vermeiden!)

7. Bei geringer Bandbreite: keine zusätzlichen Programme im Hintergrund laufen lassen!

8. Bei schlechter Versorgung: eigene Kamera nur wenn nötig einschalten UND
im Haus sollten nicht gleichzeitig andere Familienmitgliedern streamen  (z.B. Netflix, Amazon Prime, ORF Mediathek, Onlinespiele …usw.) oder andere intensive Anwendungen laufen (Updates, Downloads,…)

9. Abhilfe: Bestmögliche Anbindung nutzen und Signal-Empfang optimieren!

LTE/5G Außenantenne mit kurzem Antennenkabel und geringer Dämpfung (nicht das billigste), Hybridrouter, xDSL Bonding, LTE- Bonding, Satelliteninternet, und gleichzeitig:

der Gemeinde die Unterversorgung kommunizieren –> Nachfragebündelung für einen Ausbau der Breitbandversorgung! Nur wenn´s der Bürgermeister weiß, wird er auch aktiv!

10. Starlink Satelliten Internet (teuer aber gut) ca. 550€ in der Anschaffung, 99€/ Monat

11. WICHTIG: Informieren sie die Gemeinde (Bürgermeister und Amtsleiter) über die bestehende / drohende Breitbandunterversorgung. Nur wenn dies regelmäßig dokumentiert wird und die Gemeinde aktiv mit dem Breitbandbüro des Landes Kontakt aufnimmt, kann sich etwas zum vollflächigen Ausbau ändern (ein Teilausbau durch Provider führt dazu, dass Landwirte in exponierten Lagen sehr lange KEINEN Ausbau erhalten!!!)

12. Ortsbauernschaft: Bringen sie das Thema Breitbandversorgung auch in Gesprächen der Ortsbauernschaft ein. Besuchen sie  (in OÖ) das kostenlose Breitbandseminar des Breitbandbüro OÖ
www.breitband-ooe.at


Quellen
: www.breitbandatlas.gv.at       https://www.facebook.com/breitbandooe/   www.breitbandbuero.gv.at

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