Invasion versalzt AGRANA Jahresbilanz 2021/22

AGRANA erzielte bei 2,9 Milliarden Euro Konzernumsatz ein deutlich über dem Vorjahr liegendes operatives Ergebnis. Die russische Invasion in der Ukraine machte aber hohe Abschreibungen nötig.

Der Umsatz der Agrana-Gruppe stieg um fast 14% binnen Jahresfrist. Das operative Ergebnis stieg dabei um 18,3 %. Der Ausbruch des Kriegs am 24. Februar 2022 fiel allerdings noch ins Geschäftsjahr 2021/22 und stellte für die Agrana ein Ereignis dar, das intern Werthaltigkeitsprüfungen auslöste. “Bis zum Kriegsausbruch waren wir für die Erreichung unserer Ziele voll auf Kurs und hätten ohne negatives Ergebnis aus Kriegssondereinflüssen unseren prognostizierten deutlichen EBIT-Anstieg erreicht. Denn operativ verlief das Geschäftsjahr sehr zufriedenstellen. Im Segment Frucht hat eine gute Apfelverarbeitungskampagne das Konzentratgeschäft belebt und im Segment Stärke waren historisch hohe Äthanolnotierungen der Hauptgrund für die sehr starke Entwicklung. Im Zuckerbereich gab es durch eine erhöhte Rübenmenge eine bessere Auslastung der Fabriken”, erklärte Vorstandsvorsitzender Markus Mühleisen.

Einerseits musste die Agrana stark gestiegene Rohstoff- und Energiekosten hinnehmen, die sie bisher nur teilweise am Markt unterbringen konnte, andererseits profitierte das Unternehmen gerade im Äthanolbereich von diesen hohen Energiepreisen. Im Segment Zucker stieg der Umsatz deutlich um 14,6%.

Zurückgegangen ist die Rübenanbaufläche für die kommende Ernte 2022 von 37.900 auf 35.600 ha. Die rückläufige Tendenz ist nicht auf Österreich beschränkt. Auch in den übrigen Anbauländern wurde der Rübenanbau gegenüber Mais und Weizen geringfügig zurückgenommen.

Im Anbetracht der Turbulenzen um die Energieversorgung setzt das Unternehmen auf die Umstellung auf Heizöl extraleicht, um die Produktion vor allem während der Kampagnen sicherzustellen. Damit kann die Produktion bei Erdgasmangel mit geringen Einschränkungen aufrecht erhalten werden. Alle Standorte in Österreich zusammengenommen verbrauchen 50% ihrer Energie als Erdgas. Bis 2040 wird die Agrana etwa 400 Mio. Euro investieren, um das Ziel der CO²-neutralen Produktion umzusetzen.

In der Ukraine sind auf Grund der Umstände nur etwa ein Drittel der normalerweise 800 Arbeitskräfte in der Produktion aktiv. Der Umsatzanteil der ukrainischen Niederlassung betrug konzernweit lediglich 1,7%. Das Engagement von Agrana in der Russischen Föderation bleibt aufrecht. Dort, so die Konzernleitung, erfülle man einen Auftrag zur Bereitstellung von Grundnahrungsmitteln. Man fühle sich der Bevölkerung gegenüber verpflichtet, auch wenn der Konzern in aller Entschiedenheit die Invasion der Ukraine verurteile.

Redaktion: A. Burgstaller

 

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