Maschinenringe rücken enger zusammen und sind gut aufgestellt in Krisenzeiten

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Am 1. Oktober 2020 fand im Stift Schlierbach die Landestagung der Maschinenringe Oberösterreichs unter strenger Einhaltung der COVID-Verordnungen statt. Ein klares Bekenntnis zur schlagkräftigen Ausrichtung der Genossenschaft und zur Erhaltung der Vereinsstruktur war eine der zentralen Aussagen.

Obmann Gerhard Rieß konnte einleitend unter den knapp 80 Tagungsteilnehmern auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Darunter Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger, den Vizepräsidenten der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, ÖR Karl Grabmayr, KommR Leo Jindrak, Vizepräsident der Wirtschaftskammer OÖ, Ing. Wolfgang Wallner, Direktor OÖ Bauernbund, sowie Maschinenring-Bundesobmann Christian Angerer.

Rieß hob die Wichtigkeit der Weiterentwicklung im Maschinenring hervor: „Die Organisation muss schlagkräftig bleiben, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern“. Dazu wurden im Rahmen des Konzeptes „Wir gestalten Zukunft“ sinnvolle Synergien für die Maschinenringe erarbeitet. Es geht vor allem um Professionalisierung, Spezialisierung und wirtschaftlich engere Zusammenarbeit. Ziel ist es, acht wirtschaftlich nachhaltige Einheiten bis 2023 zu entwickeln. Rieß ersuchte um aktive und konstruktive Mitgestaltung aller Beteiligten bei diesem herausfordernden Prozess, auch im Sinne einer Absicherung des regionalen Vereines als Träger der Gesamtorganisation. Als positives Beispiel kann hier der erste erfolgreiche Zusammenschluss der Ringe Urfahr und Rohrbach zum Maschinenring Granitland erwähnt werden.

Landesrat Max Hiegelsberger bedankte sich für die jahrelange positive Zusammenarbeit zwischen Land und dem Maschinenring. Er hob die Qualität und Breite der MR-Organisation als wichtigen Faktor zur ländlichen Entwicklung und positiven Impulsgeber für den Wirtschaftsstandort hervor.

Ing. Franz Moser, strategischer Geschäftsleiter MROÖ, bezeichnete den Maschinenring als lernende Organisation. Gemeinsame Werte, laufender Dialog, gegenseitiges Vertrauen, gemeinsame Visionen und eine tragfähige Struktur stehen im Mittelpunkt. Dazu sind die oö-weit vereinbarten Maßnahmen zur strukturellen Veränderung hin zu acht wirtschaftlichen Einheiten voranzutreiben. Vor allem für den Agrarbereich bringt dies Vorteile für die Mitglieder, durch Professionalisierung und Spezialisierung der Mitarbeiter.

In der Betriebshilfe erfolgten 140.145 Einsatzstunden, dabei wurde 1.087 Betrieben geholfen. Es wurden digitale Agrarfachtage mit 20 Videos abgehalten, am 5. August fand ein groß angelegter Grünlandtag in Königswiesen mit rund 200 Teilnehmern statt. Ein ökologisch nachhaltiger Beitrag zur Erhaltung natürlicher Lebensräume wurde mit 662 km angelegten Blühstreifen (rund 140 ha Blühfläche und 346.240 m² Bienenweide) vom Maschinenring geleistet.

Ing. Christian Reiter, MBA, operativer Geschäftsleiter MROÖ, verwies auf eine weiterhin gesunde Entwicklung der Maschinenring Service eGen. Das Gesamtwachstum betrug 5,8 Prozent bei einem Gesamtumsatz von EUR 105,1 Mio. oder plus 2,5 % gegenüber dem Vorjahr. Rund 12.500 Kunden vertrauen auf die Dienstleistungen des Maschinenrings. Jedoch wird der Dienstleistungsmarkt immer stärker umkämpft: „Eine Unterscheidung innerhalb aller Dienstleister wird für Kunden zunehmend schwieriger (Qualität versus Billigbieter), die Anzahl der Mitanbieter österreichweit wächst. Der Maschinenring punktet mit Fairness, Qualität, als guter Arbeitgeber und verlässlicher Partner hin zu den Kunden“, so Reiter.

Robert Resch, MBA, kaufmännischer Geschäftsleiter MROÖ, bedankte sich für den Einsatz der Maschinenringe und aller Mitarbeiter zur Kosteneffizienz. Er unterstrich die Wichtigkeit einer raschen Umsetzung dervereinbarten Organisationsentwicklung mit leistungsstarken Einheiten. „Die Deckungsbeiträge sind nicht nur aufgrund der aktuellen COVID-19 Situation gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Es wird immer wichtiger, auf Kostenwahrheit zu schauen und im Landesverband die Abhängigkeit von Projektförderungen zu verringern“, so Resch.

In der anschließenden Generalversammlung der MR OÖ Service eGen war das 25-jährige Bestands-Jubiläum ein zentrales Thema. Seit der Gründung 1995 als Tochter der Dachorganisation, behauptet sich Maschinenring-Service höchst erfolgreich als regional verankerter Anbieter von Qualitäts-Dienstleistungen am Markt.

Die Versammlung wurde nach einem Bericht der Revision mit einer positiven Bilanz und der Genehmigung des Jahresabschlusses beendet.

Dr. Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ, schloss mit seinem spannenden Vortrag „Genossenschaften in Zeiten des Wandels“ die Tagung ab. Er skizzierte den Auftrag von Genossenschaften im Sinne der Mitinhaber/innen. Dementsprechend müssen Strukturen zusammengeführt und im Internet-Zeitalter (Stichwort Telebanking, Amazon…) neu überdacht werden. Man müsse flexibler auf Wirtschaftszyklen eingehen, die in Wellen funktionieren. Globalisierung und weltweite Marktkonzentrierungen bezeichnete Schaller als nicht unproblematisch, wie der schmerzhafte Einschnitt mit der Corona-Krise heuer unter Beweis stellte. Insgesamt beurteilte er den Kundennutzen, das Vertrauen und eine bestmögliche Beratungstätigkeit auch künftig als Erfolgsfaktor: „Wir müssen auch da sein, wenn’s wirklich brennt. Da sehe ich klare Analogien zwischen Maschinenring und Raiffeisenbanken“, so Schaller

Landestagung der Maschinenringe Oberösterreichs

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