NIEDERÖSTERREICH IM FOKUS

Nicht nur Bauern, sondern auch Handel kontrollieren!

Kennen Sie Äpfel, die mit dem Steiermark-Logo beworben werden, aber bei Entzifferung des Kleingedruckten eigentlich aus Südafrika kommen? Sind Sie sich immer sicher, woher der Apfelsaft im Supermarktregal kommt, auch wenn eine rot-weiß-rote Flagge auf der Verpackung ist? Und kommen Erdäpfel automatisch immer aus der Heimat und werden nach den höchsten heimischen Standards produziert? Oder etwa doch aus Ägypten und anderen nordafrikanischen Staaten, wo Mittel eingesetzt werden, die bei uns längst verboten sind? All diese Fälle fragwürdiger Importe und falscher oder fehlender Kennzeichnung sind in letzter Zeit in den Supermarkt­regalen aufgetaucht. Viel zu oft wir dort die Herkunft von Lebensmitteln verschleiert, vorgetäuscht oder gar falsch ausgeschildert. Hauptsache, die Regale sind voll, Hauptsache, die Produkte sind billig, und Hauptsache, die Konsumenten greifen zu.
Fairness geht anders: Wo mit Österreich geworben wird, muss auch Österreich drin sein! Deshalb braucht es im Supermarkt mehr Transparenz für die Konsumenten und mehr Fairness für unsere bäuerlichen Betriebe. Denn die Konsumenten greifen gezielt zu heimischen Produkten, weil sie sich davon zu Recht höchste Qualität und höchste Produktionsstandards erwarten. Die Bewerbung von Lebensmitteln mit ihrer österreichischen Herkunft ist daher oft eine wesentliche Kaufentscheidung.
Umso mehr müssen wir auch darauf achten und darauf drängen, dass mit dieser Bewerbung kein Schindluder getrieben wird. Irreführende Praktiken, fehlende Kennzeichnung oder falsche Beschilderung täuschen nicht nur die Konsumenten, sondern schaden vor allem unseren bäuerlichen Betrieben. Denn bei ihnen wir immer punktgenau und penibel kontrolliert. Wenn eine Kleinigkeit nicht passt, wird sofort mit behördlichen Konsequenzen gedroht oder nutzen das die Einkäufer der Handelsketten sofort, um den Erzeugerpreis noch weiter nach unten zu drücken. Im Handel rettet man sich dagegen oft in Ausflüchte, dass heimische Produkte entweder nicht verfügbar wären oder eben leider Einzelfehler von Einzelpersonen in einzelnen Filialen vorkommen können. Viel wahrscheinlicher ist es aber, dass importierte Produkte im Einkauf oft billiger und die Gewinnspannen höher sind.
Deshalb bin ich mir sicher: Nicht nur die Produzenten sollten kontrolliert werden, ob sie ihre Lebensmittel richtig herstellen, richtig verarbeiten und richtig beschriften. Sondern auch der Handel muss kontrolliert werden, ob die Herkunft der Lebensmittel im Regal und im Prospekt richtig angegeben und richtig ausgeschildert wird. Denn es kann nicht sein, dass Konsumenten zu einem Produkt greifen, weil es in der Heimat hergestellt wurde, und dann doch eine Mogelpackung im Einkaufswagen haben.
Produzenten, Konsumenten und der Handel sind Partner, die einander brauchen. Sie alle drei sind zu Recht der Meinung, dass heimische Lebensmittel die beste Qualität haben. Und diese Meinung darf man nicht in die Irre führen und auf die Probe stellen. Deshalb bin ich mir sicher: Verstärkte Kontrollen, wie die heimischen Betriebe sie längst gewohnt sind und wie die heimischen Konsumenten sie auch erwarten, führen auch im Handel zu mehr Transparenz, mehr Vertrauen und letztlich zu mehr Fairness für alle.

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