Premiere im Außenhandel mit Lebensmitteln

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Normalerweise präsentiert die AMA-Marketing um diese Zeit die agrarischen Außenhandelszahlen um auf die großen Lebensmittelmessen in Deutschland oder Frankreich einzustimmen. Die Messen werden im kommenden Halbjahr aber nicht stattfinden. Die AMA-Marketing und die Lebensmittelindustrie konnten aber nicht umhin, diese Zahlen an die Öffentlichkeit zu bringen.

Erstmals ist die Handelsbilanz für agrarische Güter nahezu ausgeglichen. Der starke Exportzuwachs von 4% bei gleichzeitig minimalem Importzuwachs ließ das traditionelle Defizit im agrarischen Außenhandel gegen Null schrumpfen. Gelungen ist dies, weil der Export in unser Hauptabnehmerland Deutschland mit plus 6% förmlich explodiert ist und die Importe aus dem Nachbarland sogar weniger geworden sind. Die Corona-Beschränkungen machten es auch möglich, dass der Anteil der Lebensmittelwirtschaft an den Gesamtexporten Österreichs auf 9% hinaufgeschossen ist. Bei Milch, Käse und Rindfleisch ist Deutschland  unangefochten unserer wichtigster Handelspartner, während für Schweinefleisch auch asiatische Bestimmungsländer wichtiger werden.  Erstmals ist unsere Bilanz mit Deutschland sogar positiv ausgefallen. Die EU-Staaten sind nach wie vor unsere wichtigsten Exportdestinationen.  In die USA, Schweiz und Asien gehen circa 30% unserer agrarischen Exporte.

Zu den stärksten Beeinträchtigungen zu Beginn der Krise zählte weniger die Rohstoffproduktion, so die Analyse von Katharina Koßdorff vom Verband der Lebensmittelindustrie, sondern die Lieferengpässe bei Verpackungsmaterialien, die grenzüberschreitenden Pendler und Verzögerungen bei den Transportpaletten. Nationalisierungsbestrebungen erteilt die Lebensmittelindustrie eine nachdrückliche Absage. Betrachtet man dem Zeitraum seit dem EU-Beitritt, haben sich die Exporte in die EU nahezu versiebenfacht, jene in Drittstaaten verneunfacht. “Österreichs Lebensmittelerzeuger wissen die Chancen offener Grenzen zu nutzen”, so die Geschäftsführerin des Verbands der Lebensmittelindustrie. Nach dem starken coronabedingten Exportrückgang im April und Mai, erholt sich der internationale Handel seit Juni wieder und lässt jetzt die Lebensmittelwirtschaft wieder in vorsichtigem Optimismus schwelgen.

 

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