Wasserschutzbauern ernten erstes Getreide

Die ersten vier Produzenten dürfen ihr Getreide jetzt als Wasserschutz-Getreide bezeichnen. Sie sind die ersten in ganz Österreich. Andreas Kurzmann und Stefan Kurzmann aus Fernitz, David Kern aus St. Veit in der Südsteiermark und Stefan Pongratz aus Dobl-Zwaring sind die Vorreiter.

Sie haben sich dem Grundwasserschutz verschrieben und dürfen ihr heuer auf insgesamt 24 Hektar geerntetes Getreide als Wasserschutz-Getreide bezeichnen. Die Haindl-Mühle aus Kalsdorf hat sich dieser Initiative als Partnerbetrieb angeschlossen, die Unterstützung nachhaltiger Produktionsweisen liegt ihnen besonders am Herzen.

Die Humusvermehrung, das Fördern der so wichtigen Bodenfruchtbarkeit und des vielfältigen Bodenlebens, der Anbau von Zwischenfrüchten, regelmäßige Boden- und Wasseruntersuchungen sowie Humusbilanzierungen sind für die Wasserschutz-Bauern gelebte Praxis. Wissenschaftlich begleitet werden ihre freiwilligen Wasserschutz-Aktivitäten durch die Bioforschung Austria (Wien), fachlich unterstützt werden sie von der LK, den Umweltberatern sowie vom Kompetenzzentrum Acker, Humus und Erosionsschutz.

Die Initiative Wasserschutzbauern macht nun ihre Leistungen zum Humusaufbau und Grundwasserschutz mit Hof-und Feldtafeln deutlich sichtbar. Bei der Übergabe dieser Auszeichnungen betonte Initiator Markus Hillebrand: „In diesen besonders ressourcenschonenden Anbau fließt viel Herzblut. Uns ist der achtsame Schutz unserer Böden und des Grundwassers sehr wichtig.“ Und Manfred Kohlfürst, Kammerobmann von Graz und Umgebung, betont: „Ich freue mich über den Weitblick der Bäuerinnen und Bauern. Solche bemerkenswerte Initiativen verdienen höchste Anerkennung und Wertschätzung.“

Humus speichert das Drei- bis Fünffache seines Eigengewichts an Wasser. Die Nährstoffe werden an den Humus gebunden und können nicht ins Grundwasser sickern. 30 Zentimeter Ackerboden enthält bei drei Prozent Humusgehalt etwa 135 Tonnen Humus pro Hektar. Humus wird vor allem durch Begrünungen und organischen Dünger aufgebaut. Diese ernähren kleine und kleinste Bodenorganismen, deren Überreste an Tonteilchen gebunden über mehrere hundert Jahre als stabiler Humus erhalten bleiben. Übrigens: Ein Kilo Humus speichert 3,67 Kilo Kohlendioxid.

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