Zweite LIECO – Fachtagung über Aufforstung

Zum zweiten Mal lud die Liechtenstein-Gruppe gemeinsam mit dem Forstpflanzen-Anbieter LIECO und mit Unterstützung dem BMLRT zur Fachtagung für die Forstwirtschaft in die schmucken Barockräume das Gartenpalais Liechtenstein in Wien ein.

Passend zur gerade laufenden Weltklima-Konferenz in Glasgow wurde das Thema Aufforstung – ein Beitrag zum Klimaschutz gewählt. Eröffnet wurde der Referatsreigen vom scheidenden Rektor der BOKU Wien, Prof. Wilfried Hasenauer. Europa sei der einzige Kontinent, der eine zunehmende Waldfläche zu verzeichnen habe. Dies sei vor allem auf den Produktivitätszuwachs in der Landwirtschaft zurück zu führen. Die Flächenzunahme dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Wald unter dem Klimawandel leide. Im Prinzip bleibe den Forstleuten nur die Möglichkeit, dem Klimastress des Forsts zu begegnen, indem die Auswahl der Baumarten verändert werde und indem auf trockenheitstolerantere Sorten zurückgegriffen werden.

Prof. Schüler vom Bundesforschungszentrum Wald verwies auf laufende Untersuchungen über unterschiedlich geeignete klimafitte Sorten von Baumarten. Sind erst einmal tolerantere Sorten gefunden, stelle sich die Frage, in welcher Weise diese möglichst ökologisch verträglich in die neue Umgebung integriert werden können. In den nordeuropäischen Staaten wird dazu auf die “assisted migration”, also eine begleitete Ausbreitung in nahe Gebiete, gesetzt.

Die abschließende Podiumsdiskussion, an der neben Forstwirten auch Vertreter der Zellstoff-Industrie und des Holzbaues teilnahmen, wurde vor allem vom Optimismus von Dr. Erich Wiesner von WIEHAG überstrahlt. Der Holzbau könne sich kaum vor Aufträgen im Hochbau retten. Gerade arbeite Wiesners Firma am Bau einen Holzhochhauses mit 100 m Höhe in den USA und an der Realisierung einer Universität in Singapur. Holz sei der kommende Baustoff. Beton und Stahl hätten ihre Vorzüglichkeit verloren. Der Holzbauboom werden auch die Ertragslage der Forstwirtschaft verbessern.

Dem entgegen hielt Markus Hoyos, der auf Grund der klimabedingten Ertragsausfälle alternative Nutzungen der Waldstandorte notgedrungen überlege. Denkbar seien temporäre Nutzungen für Windkraft oder Photovoltaik. Auch gemischte Nutzungen mit schnellwachsenden Energiepflanzen oder Agroforstnutzungen könnten Platz greifen.

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