Ist nur bio wirklich regional?

Die Initiative „Das isst Österreich“ ist grundsätzlich zu begrüßen, soll doch regionaler und saisonaler Lebensmitteleinkauf gefördert werden. Der Landwirtschaftssprecherin der Grünen, Olga Voglauer, fehlt aber ein wichtiger Aspekt: „Die konventionelle Tierhaltung ist von importierten Futtermitteln abhängig, das ist selbst bei Betrieben mit AMA Gütesiegel erlaubt. Bio hingegen setzt auf Kreislaufwirtschaft. Dementsprechend muss der Großteil der Futtermittel vom eigenen Hof oder aus der Region kommen.“

Diese importierten Futtermittel – etwa 550.000 t Soja jährlich in Österreich – sind häufig gentechnisch verändert. Für den Anbau werden Regenwälder abgebrannt und Savannen in Südamerika zerstört. Das befeuert auch die Klimakrise weiter. Erst heute hat Greenpeace einen Bericht publiziert, der aufdeckt, wie sehr unser Konsum in Europa für die Regenwaldzerstörung verantwortlich ist. Die Produktion von Soja hat sich in Brasilien in den letzten 20 Jahren vervierfacht. Über 80 Prozent des importierten Sojas wird als Futtermittel in der Nutztierhaltung verwendet. Voglauer: „Vereinfacht gesagt: Unser massenhafter Fleischkonsum brennt den Regenwald in Südamerika nieder. Wer wirklich regional konsumieren will, kauft daher Bio-Lebensmittel.“

Um den Konsumentinnen und Konsumenten die Wahl zu lassen, müssen wir auch transparente Informationen geben. Eine Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Produkte und die Gemeinschaftsverpflegung ist im Regierungsprogramm vereinbart und wird derzeit ausgearbeitet. Clemens Stammler, Regionalsprecher der Grünen und Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern: „Ich freue mich sehr, dass Ministerin Köstinger im Zusammenhang mit der Initiative „Das isst Österreich“ vom Schulterschluss zwischen Bauern und Wirtshäusern spricht. Der einzig logische Schluss daraus ist ihre Unterstützung für die Einführung der Herkunftskennzeichnung auch in der Gastronomie.“

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