Rückgang bei Treibhausgasen aus der Landwirtschaft

 
Regelmäßig veröffentlicht das Umweltbundesamt die Entwicklung der Treibhausgasemissionen seit 1990. Das erfreuliche Ergebnis: Die Landwirtschaft hat im Gegensatz zu anderen Sektoren ihre Hausaufgaben erledigt und in diesem Zeitraum um 14,3 Prozent weniger Treibhausgase emittiert. Der traurige Vergleich: Im selben Zeitraum haben die Emissionen im Verkehr – inklusive nationalem Flugverkehr – um 74,4 Prozent zugenommen. „Faktum ist: Die Landwirtschaft ist Klimaopfer Nummer 1. Gleichzeitig ist sie aber ein wichtiger Akteur beim Kampf gegen den Treibhauseffekt: So hat die Landwirtschaft im Gegensatz zu anderen Sektoren im Jahr 2019 um ca. 0,7 Prozent weniger Emissionen emittiert als noch im Jahr zuvor. Wir sind auf eine produktive Landwirtschaft angewiesen, deren Ernten eine wachsende Bevölkerung ernähren müssen. Boden- und Klimaschutz haben oberste Priorität. So muss der Boden als Kohlenstoffspeicher und als Grundlage für die Lebensmittelproduktion geschützt und darf nicht weiter fahrlässig verbaut werden“, betont Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung.

Die Pandemie hat durch Lockdowns, die Schließung von Grenzen, Flugverboten und anderen Corona-Maßnahmen dazu geführt, dass weniger Treibhausgase ausgestoßen worden sind: Kurzfristig ist mit einer deutlichen Reduktion der Treibhausgas-Emissionen zu rechnen, erste Schätzungen der Experten gehen von einem Rückgang von circa 9 Prozent aus. Mit steigendem Wirtschaftswachstum wird sich der Trend leider wieder umkehren. Lockdowns verschwinden, Naturzerstörung durch Klimawandel bleibt. „Wir müssen zeigen, dass sich Wohlstand und Klimaschutz nicht ausschließen. Der Wohlstand einer Gesellschaft bemisst sich nicht nur am Bruttoinlandsprodukt, sondern auch am Zustand unserer Natur“, weist Weinberger auf die Notwendigkeit eines anderen Wirtschaftsdenkens hin, in dem auch das Naturkapital eine Rolle spielt. 

„Die junge Generation stellt sich die Frage: ‚Wie schaut unsere Zukunft aus?‘ Wir müssen darauf eine Antwort geben. Zukunft passiert nicht, sie wird gemacht. Das geht nur durch den Umbau des Systems von fossilen auf erneuerbare Energieträger, Energieeffizienzsteigerung, den weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs und einen gezielten Schutz des Bodens. Alles andere ist ein Raubbau an der Natur und bedeutet Strafzahlungen für Österreich in der Höhe von 4,2 Milliarden Euro durch Nichterreichung der Klimaziele“, betont Weinberger abschließend.

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Agrarpolitik, Emissionen, Klimaziel, Natur

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